Archiv für 16. November 2009

Zurück ins Glied!

16. November 2009

Stillgestanden!

Rechtsschwenk…marsch!

Das Show-Theater „SPD-Parteitag“ hat wie erwartet ein unwürdiges Ende gefunden.

Bilanz: Die letzten 10 Jahre hat es einfach nicht gegeben. Punkt.

Die Parteispitze besteht immer noch aus „Hoffnungsträgern“, welche keinen Millimeter von der unsäglichen Agenda2010 und ihren Reformen abweichen will.

Da man sich nun in der „Opposition“ befindet, kann man ungeniert Vermögenssteuern und Mindestlöhne beschließen ohne Angst davor haben zu müssen, dass diese Beschlüsse von der echten sozialdemokratischen Partei im Bundestag auch tatsächlich eingebracht werden.

Man redete sich stundenlang in Selbsthypnose ein, man wäre eine „linke Volkspartei“, an welcher allerdings das Linke sowie das Volk irgendwie abhanden gekommen ist. Bis auf das einsame Stimmchen von Franziska Drohsel von den Jusos hat das aber niemand von den Anwesenden bemerkt.

Warum auch? Vorbilder der „Genossen“ sind immer noch Vollblut-SPDler wie Schröder, Clement, Müntefering, Steinbrück, Steinmeier u.a. Vertreter des Hardcore-Neoliberalismus.

Was ist also geschehen in Dresden? Garnichts!

Während des Parteitag-Klamauks fielen (vermutlich wegen der anwesenden Fernsehkameras) auch die Worte „Mindestlohn„, „Vermögenssteuer“ und „Kinderarmut„. Für die damit untrennbar verbundene „Elternarmut“ hatte man während dieser 3 Tage keine Zeit.

Aber selbst diese offensichtliche Heuchelei reichte schon aus, um die herrschende Klasse sowie ihre Medien vor Empörung auf die Barikaden zu treiben.

Vor ein paar Tagen noch hatte man der Parteiführung noch unmissverständlich klargemacht, dass das Wahldebakel eindeutig auf ein „uninteressantes Wahlprogramm“ sowie die große Furcht der SPD-Wähler vor einer Aufweichung der Agenda2010 und der Hartz-Gesetze zurückzuführen sei.

Und nun sowas! Die Medien sind in heller Aufregung und erzählen überall herum, die „SPD“ hätte während dieses Parteitages einen „Linksruck“ beschlossen. Das ist wie üblich nur eine mediale Wahnvorstellung, aber mit Hilfe der neoliberalen Schwätzer des „ARD-Presseclubs“ wird man die „SPD“ schon wieder „auf Linie“ bringen.

Schließlich hat man in der „SPD“ nicht beschlossen, zukünftig auf jemand anderen als die BILD zu hören, nicht wahr?

Springers WELT:

Gabriel muss die SPD lehren, Leistung zu schätzen

Sigmar Gabriels Rede beim SPD-Parteitag lässt aufhorchen. Doch er irrt, wenn allein er Wohlstand geißelt und keine Forderungen an die Armen stellt.

Wenn er Wahlen gewinnen will, muss er durchsetzen, dass die SPD soziale Gerechtigkeit unabhängig vom Einkommen als Leistung für Gegenleistung definiert.

Genau! Es ist schließlich uralte sozialdemokratische Tradition, sich um das Wohl der Reichen zu sorgen und von den Armen Solidarität und Mitgefühl zu fordern.

Und wenn die „SPD“ wieder irgendwelche Wahlen gewinnen will, muss sie erstmal den Begriff „soziale Gerechtigkeit“ neu definieren.

Leistung für Gegenleistung

Hmmm…was könnte Springers sozialrassistische Hetzpresse damit wohl meinen?

Gab es da nicht den Vorschlag vom Sozialverband „FDP“, dass man das Alg2 nur noch in voller Höhe bekommt, wenn man mindestens 30h/Woche dafür arbeitet?

Und hatte nicht „Deutschlands Chefökonom“ Prof. UnSinn schon 2005 gefordert, man solle doch 1-Euro-Jobber auch an Privatunternehmen vermieten?

Die Gegenleistung „anständiger Lohn“ für die Leistung „Arbeit“ kommt in dieser Ideologie aus dem Frühmittelalter natürlich nicht vor. Wozu auch, wenn man stramm auf dem Weg zu Leibeigenen und Tagelöhnern ist?

Anschließend beschloss der SPD-Parteitag die Wiedereinführung der Vermögensteuer für unverschuldet reich Gewordene.

Achjaaa…bitte mal eine Tüte Mitleid für die „unverschuldet reich Gewordenen“ Erben von Konzernen und riesigen Vermögen, wie z.B. dem Leistungsträger Baron Guttenberg u.a. Opfern.

Der Umstand, dass viele nur und allein durch ihren eigenen persönlichen Einsatz reich geworden sind, ist in Obamas Partei ein Axiom.

Axiom = einleuchtendes, offensichtliches Prinzip

Was an dieser Tellerwäscher-Legende allerdings ein „einleuchtendes Prinzip“ sein soll…?

Die SPD hält Wohlstand noch immer für Raub, Makel und Wegelagerei.

Na? Wer hats gemerkt? Kleiner Tipp: Eben war noch von Reichtum die Rede, nun wird von „Wohlstand“ gesprochen. Als ob Reichtum und Wohlstand identisch wären.

Aber die „SPD“ hätte(!) in diesem Fall sogar Recht: Durch ehrliche Arbeit ist noch niemand reich geworden. Reichtum basiert ausschließlich auf Wucher und Betrug. Einen anderen Weg zu Reichtum gibt es nicht. Wirklich nicht!

Lotto zählt nicht…das ist einmaliges Glücksspiel ohne reale Chance auf Wiederholung des Hauptgewinns.

Reden sollte die SPD lieber von den Armen im Lande – aber anders, als sie es tut. Arme sind nicht immer unverschuldet arm geworden, das gehört auch zur Realität.

Genau! Wer arm ist, ist selbst schuld! Während man in der Ideologie der Kapitalbesitzer „unverschuldet reich“ wird, basiert Armut (fast) immer auf eigenem Versagen. Das gehört ab sofort zur Realität!

Die Finanzkrise entsprang einem Bündnis egoistischer Banker mit egoistischen Kleinverdienern.

Richtig! Das armseelige Pack der Leiharbeiter, Niedriglöhner und „geringfügig Beschäftigten“ hat in kürzester Zeit die selbst erarbeiteten Milliarden zur Bank geschafft und 20-30% Rendite gefordert! Die Armen sind Schuld an der Krise, nicht die unschuldigen Reichen!

Im sogenannten unteren Segment der Gesellschaft blüht der Egoismus.

Sorry…aber dazu fällt selbst mir echt nichts mehr ein.

Er sagte, ein Bürgergeld „ohne Leistung und Anstrengung in unserer Gesellschaft“ sei falsch. Damit hat er Recht.

Genauso falsch ist es, den egomanischen arbeitslosen Hartz-IV-Abzockern sinnlos „zwei Drittel des Bundeshaushaltes“ hinterherzuwerfen.

Stattdessen muss sich Leistung wieder lohnen! Also die tarifentlohnten Erpresser der armen Arbeitgeber endlich rauswerfen und durch leistungsgeforderte Alg2-Empfänger ersetzen! Aber dazu muss natürlich erstmal der linksradikale und neokommunistische „Kündigungsschutz“ weg! Ganz weg! Ersatzlos!

Der Autor dieses medialen Trittes ins Hinterteil der „SPD“ ist Torsten Krauel.

Als USA-Korrespondent befindet er sich in Washington, also in Sicherheit vor dem deutschen Pöbel.

Er war von 1986 bis 1987 Mitarbeiter des damaligen stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag Volker Rühe und von 1987 bis 1989 Politikberater für den von der Wirtschaft mit mehreren Millionen D-Mark gekauften Helmut Kohl.

Er schrieb am 13. November:

die Union liebt Kleinverdiener, auch die Linkspartei ist links

Soso… Die CDU (die CSU sowieso) ist also die „Partei der Geringverdiener“ und genauso links wie die Linkspartei. Gut zu wissen, Herr Krauel!

Ich schlage ein neues Design für das Berliner Springer-Hochhaus vor:

oklahoma